Monthly Archives: July 2012

Sony DTC-670 Reparatur

Moin,
da ich DAT Freak bin und schon einige verschiedene Modelle habe, wollte ich mal einen “billig” DAT ausprobieren. Gesagt getan, auf der Bucht wird man fündig. 10 EUR und der defekte DAT war meiner.
Funktionsfähig wäre zu langweilig und deutlich zu einfach, wir wollen ja wieder etwas lernen 😉

Fehlerbeschreibung laut Ebay: Tonaussetzter.
Perfekt 🙂

Post da, DAT da. Gleich ausgepackt und den Deckel runter. Garnicht erst probiert was noch geht.

Die Schwachstelle aller Sony DATs ist der Kopfverstärker. Hier hat Sony Anfang der 90′ auf SMD Technik gesetzt und die ersten SMD Elkos verbaut. Wer hätte es gedacht? Die sind natürlich allesamt hinüber. Also bitte einmal neu machen…

Den Kopfverstärker ausbauen und zerlegen ist nicht weiter schwierig. Mit Entlötlitze geht das ordentlich. Bei dem Auslöten der Kondensatoren mit Vorsicht arbeiten. Noch was: die Lötspitze leidet extrem unter der Chemie der defekten Elkos. Die Spitze nimmt nach einiger Löterei kein Zinn mehr an. Am besten eine “Tip repair” Paste verwenden. Das schont dauerhaft das Bastler Budget.

Wenn die caps entfernt sind, die Platine mit Leiterplattenreiniger “Kontakt LR” reinigen, um den Dreck und die Chemie runter zu bekommen. Ggf. mit Isoprop nachreinigen.

Als Neubestückung verwende ich die Low ESR Panasonic Elkos von Reichelt, da diese qualitativ gut sind, wenn auch im Stückpreis teurer. Die Lowest ESR von ChemCon habe ich noch nicht getestet.

Nachdem die Elkos sitzen wird der Kopfverstärker wieder zusammengeschraubt und montiert.

Wenn wir schon dabei sind und den Deckel runter haben, können wir auch gleich noch das Laufwerk säubern und die Kopftrommel reinigen.
Für die Kopftrommel benutze ich das Sony Spezial Reinigungstuch aus dem Broadcast Bereich.
Ansonsten Luft aus der Dose und Zewa.

Nachdem alles gedrocknet ist kann der 670’er wieder erwachen. Strom an, Tape rein und lange gesichter. Knack knister knack. Mist.
Kein Problem.

Klingt nach einem Spurlagen Fehler. auch das ist ohne enorme Messmittel behebbar. Ein Mastertape rein und am Entrance Guide gedreht, mit viel Gefühl. Ton da.
Noch etwas getestet mit Titel Wechsel etc. passt.

Tipp: diesen Schritt nur durchführen, wenn man genau weis was man macht!

Läuft.

Denon DN-M1050R MD Recorder

Heute ist ein Profi MD-Recorder eingelandet.

Der Denon hat alles was der Profi erwartet symmetrisch/unsummertrisch, sowohl im analog als auch digital Signalweg. Natürlich sind alle wichtigen Funktionen des MD Editing vorhanden. Ein PS2 PC Keyboard kann auch angeschlossenen werden. Die PCM Prozessoren sind von BurrBrown (PCM61P)

Es war klar das der Recorder irgendeine Macke hat. Also als erstes mal den Deckel runter und einen ersten prüfenden Blick über die Boards und das Laufwerk.
Die Boards sind ordentlich verbaut und die Leitungen sauber verlegt. Der Netztrafo ist vorbildlich gegen Berührung gesichert! Die VDE würde es freuen wenn das jeder so ordentlich machen würde.

Da im ersten optischen Schritt kein Fehler auszumachen war, Power on.
Head Error, das wars Error und das Lauferk macht keinen Mucks. Also Strom ab, Laufwerk raus. Dabei merkte ich das der obere Schlitten sich merkwürdig leicht bewegen lässt, ungewöhnlich soetwas. Die Mechanik ist bei solchen Geräten immer sehr genau, der “herum schlappernde” Schlitten ist seltsam.

Der Schlitten müsste korrekt laufen, aber wie? Auf die schnelle hab ich keine Explo (Explosions-Zeichnung) gefunden, also wieder selbst Forensik betreiben und es sich selbst erklären wie es funktionieren muss.

Schrittweise hab ich das Laufwerk in seine bestandteile zerlegt und bei dieser Möglichkeit gleich noch die Controller Platine unterm Laufwerk ausgebaut, denn da sitzen ein paar SMD Elkos 😉
Also gleich mal den Lötkolben angeworfen und die vier Kandidaten getauscht, sicher ist sicher…
2x 100uF/6V und 2x 22uF/16V

Danach hab ich das Laufwerk Schritt für Schritt wieder zusammen gebaut, noch etwas mit der Mechanik gespielt und das richtige Zusammenspiel gefunden und alles eingebaut.

Kein Fehler. Also MD rein und los gehts.

Läuft.