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Sony DTC-670 Reparatur

Moin,
da ich DAT Freak bin und schon einige verschiedene Modelle habe, wollte ich mal einen “billig” DAT ausprobieren. Gesagt getan, auf der Bucht wird man fündig. 10 EUR und der defekte DAT war meiner.
Funktionsfähig wäre zu langweilig und deutlich zu einfach, wir wollen ja wieder etwas lernen 😉

Fehlerbeschreibung laut Ebay: Tonaussetzter.
Perfekt 🙂

Post da, DAT da. Gleich ausgepackt und den Deckel runter. Garnicht erst probiert was noch geht.

Die Schwachstelle aller Sony DATs ist der Kopfverstärker. Hier hat Sony Anfang der 90′ auf SMD Technik gesetzt und die ersten SMD Elkos verbaut. Wer hätte es gedacht? Die sind natürlich allesamt hinüber. Also bitte einmal neu machen…

Den Kopfverstärker ausbauen und zerlegen ist nicht weiter schwierig. Mit Entlötlitze geht das ordentlich. Bei dem Auslöten der Kondensatoren mit Vorsicht arbeiten. Noch was: die Lötspitze leidet extrem unter der Chemie der defekten Elkos. Die Spitze nimmt nach einiger Löterei kein Zinn mehr an. Am besten eine “Tip repair” Paste verwenden. Das schont dauerhaft das Bastler Budget.

Wenn die caps entfernt sind, die Platine mit Leiterplattenreiniger “Kontakt LR” reinigen, um den Dreck und die Chemie runter zu bekommen. Ggf. mit Isoprop nachreinigen.

Als Neubestückung verwende ich die Low ESR Panasonic Elkos von Reichelt, da diese qualitativ gut sind, wenn auch im Stückpreis teurer. Die Lowest ESR von ChemCon habe ich noch nicht getestet.

Nachdem die Elkos sitzen wird der Kopfverstärker wieder zusammengeschraubt und montiert.

Wenn wir schon dabei sind und den Deckel runter haben, können wir auch gleich noch das Laufwerk säubern und die Kopftrommel reinigen.
Für die Kopftrommel benutze ich das Sony Spezial Reinigungstuch aus dem Broadcast Bereich.
Ansonsten Luft aus der Dose und Zewa.

Nachdem alles gedrocknet ist kann der 670’er wieder erwachen. Strom an, Tape rein und lange gesichter. Knack knister knack. Mist.
Kein Problem.

Klingt nach einem Spurlagen Fehler. auch das ist ohne enorme Messmittel behebbar. Ein Mastertape rein und am Entrance Guide gedreht, mit viel Gefühl. Ton da.
Noch etwas getestet mit Titel Wechsel etc. passt.

Tipp: diesen Schritt nur durchführen, wenn man genau weis was man macht!

Läuft.

Denon DN-M1050R MD Recorder

Heute ist ein Profi MD-Recorder eingelandet.

Der Denon hat alles was der Profi erwartet symmetrisch/unsummertrisch, sowohl im analog als auch digital Signalweg. Natürlich sind alle wichtigen Funktionen des MD Editing vorhanden. Ein PS2 PC Keyboard kann auch angeschlossenen werden. Die PCM Prozessoren sind von BurrBrown (PCM61P)

Es war klar das der Recorder irgendeine Macke hat. Also als erstes mal den Deckel runter und einen ersten prüfenden Blick über die Boards und das Laufwerk.
Die Boards sind ordentlich verbaut und die Leitungen sauber verlegt. Der Netztrafo ist vorbildlich gegen Berührung gesichert! Die VDE würde es freuen wenn das jeder so ordentlich machen würde.

Da im ersten optischen Schritt kein Fehler auszumachen war, Power on.
Head Error, das wars Error und das Lauferk macht keinen Mucks. Also Strom ab, Laufwerk raus. Dabei merkte ich das der obere Schlitten sich merkwürdig leicht bewegen lässt, ungewöhnlich soetwas. Die Mechanik ist bei solchen Geräten immer sehr genau, der “herum schlappernde” Schlitten ist seltsam.

Der Schlitten müsste korrekt laufen, aber wie? Auf die schnelle hab ich keine Explo (Explosions-Zeichnung) gefunden, also wieder selbst Forensik betreiben und es sich selbst erklären wie es funktionieren muss.

Schrittweise hab ich das Laufwerk in seine bestandteile zerlegt und bei dieser Möglichkeit gleich noch die Controller Platine unterm Laufwerk ausgebaut, denn da sitzen ein paar SMD Elkos 😉
Also gleich mal den Lötkolben angeworfen und die vier Kandidaten getauscht, sicher ist sicher…
2x 100uF/6V und 2x 22uF/16V

Danach hab ich das Laufwerk Schritt für Schritt wieder zusammen gebaut, noch etwas mit der Mechanik gespielt und das richtige Zusammenspiel gefunden und alles eingebaut.

Kein Fehler. Also MD rein und los gehts.

Läuft.

Sony DNV-5 Betacam SX Recorder

Hallo,
ein seltener Beta SX Andocker ist eingelandet. Der Thomson TTV-4005 ist völlig baugleich (Lizenzbau) zum Sony DNV-5.

Der DNV-.5 ist ein digitaler MPEG-2 Recorder nach dem Sony Betacam SX Standard. Dieser wurde speziell für die Reportage Zwecke entwickelt und sollte Betacam SP im Reportagewesen ablösen. SX glänzt mit der doppelten Kassettenlaufzeit von SP, sprich auf eine SP Kassette passen 64 Minuten SX Material. und hier haben beide Systeme etwas gemeinsam, SX ist voll kompatibel zu SP Kassetten. Es müssen beim Einsatz von SX keine extra SX Kassetten gekauft werden, alte/neue SP Kassetten funktionieren einwandfrei und sind von Sony explizit freigegben.

Warum wurde SX entwickelt und 1997 herausgebracht, obwohl es schon seit Anfang der 90′ Digital Betacam (Digi Beta) gab? Dies ist recht einfach zu erklären, DigiBeta war deutlich teurer als SX und SP und bei DigiBeta mussten extra Digi Bänder gekauft werden.

Zusätztlich wurde für das Digital Betacam Format kein Andock-Recorder für “alte” Kameras angeboten. Bei SX gibt es den DNV-5 und dieser ist sogar Multinorm (PAL/NTSC umschaltbar).

Betacam SX ist neben Betacam SP das “Kriegsformat”, soll heißen diese Kameras- und Formate sind Kriesen erbrobt.

Hier sieht man den DNV-5 im Vergleich zum BVV-5PS.
Mehr zu SX Format wird nachgreicht.

Bosch BTS KCM-125 Sucher umbauen auf LDK

Der Sucher der KCM-125 war so gut, daher wurde dieser bei der LDK-910/ LDK-9 (LDK-9000 Serie) auch verwendet. Allerdings etwas modifiziert.

Da ich ein leeres LDK Gehäuse hatte und einige KCM Sucher, lag es nahe die Sucher zu reparieren und einen auf LDK umzubauen.

Gesagt getan. Schaltpläne von LDK und KCM aus dem Regal genommen und die Pinouts nachgeschlagen. Es unterscheidet sich nicht viel an dem 15-pol Sub-D. Bei den LDK Suchern ist das Tally im gegensatz zur KCM am Sucher montiert. Das bedeutet, die Tally Lampen benötigen einen Anschluss. Bei einem originalen LDK Sucher existiert hierfür ein Klinken-Stecker, damit für Wartungszwecke der Sucher schnell und einfach aus dem Gehäuse zu ziehen ist. Das existiert am KCM Sucher natürlich nicht.

Da ich das Kühlblech nicht modifizieren wollte, wure das Tally über eine seperate Leitung angeschlossen. (Mit etwas Luft zum Ein/ausbau)

Bei den KCM Suchern gab es eine Gemeinheit. Der eine ging kurzzeitig und dann nichtmehr. Seltsame Sache. Also erstmal den Umbau am Stecker kontrolliert, alles OK. Multimeter, Durchgangsprüfung. Zwischen Plus und Minus 1,8 Ohm, Kurzschluss, mist.

Was ist denn da los?
Also alles auseinandergenommen und Schritt-für-Schritt mich durch die Kabel und Platinen Schlussendlich Leiterbahnen gemessen. zwischen einem Schaltregler und Kondensator war der Kurzschluss. Daraufhin den Kondensator ausgebaut, da einfacher für den ausbau und sogar voller Volltreffer! Der Kondensator ist mit einem Kurzschluss kaputtgegangen. Diesen ausgetauscht und alles nachgemessen, alles OK. Also den Sucher wieder komplett zusammengebaut und im Gehäuse eingebaut.

Dann folgte der Test an der Kamera. Läuft perfekt und der Sucher ist super hell.

Done.

Sony BVP-7P eingetroffen

Nun ist sie da, eine Sony BVP-7P Kamera von Sony.
Profi-Kameratechnik aus 1989 mit CCD FIT Sensoren.
Erfreulich: die Kamera und der Adapter sind auch optisch in einem ordentlichen Zustand.

Dies ist die zweite Kamera aus der BVP Serie in meiner Sammlung.
Die erste BVP ist eine BVP-3P mit Saticon Kameraröhren.

Geliefert wurde mir die Kamera als “Studio-Version”.
Dies bedeutet, die Kamera ist mit einem angeflanschten Kameraadapter (CA-50P) ausgestattet. Im Studio werden neben den großen Kameras auch portable “leichte” Kameras eingesetzt um gestalterisch flexibler auf die Anforderungen reagieren zu können.

Die BVP demonstiert sehr gut die flexibilität:
Sie ist als EB (elektronischeberichterstattung) Kamera mit Recorder oder als Studio Kamera einsetzbar. Je nach Anforderung und je nach “Adapter”.
Ein Studiosucher mit 5zoll ist optional anschliebar.
Headset “Intercom” ist selbstverständlich.

Ich hab die Kamera mit einem passenden V Stativanschluß vervollständigt, dieser fehlte.
Dann wurde der Studio Adapter gegen einen Betacam SP Recorder (BVV-5PS) getauscht.

Die Elektronik muss noch durchgestet werden. Mal sehen wie die Kondensatoren durchhalten.

BTS LDK-910 Kamerazug

Nachdem wir auch ein funktionsfähiges Triax Kabel bekommen haben, samt passendem Stecker und das Wetter auch noch perfekt war, konnte der Kamerazug in Betrieb genommen werden.

Die LDK-910 wurde vom “local” Mode in den Remote-Mode umgeschaltet und wurde im Triax Verbund mit der CCU (Basestation) betrieben.

Das Triax Kabel (Coax Leitung) übeträgt alle Bild-, Ton- und Datenverbindungen sowie die Stromversorgung. Die Informationen werden per Frequenz-Multiplex übertragen.

Die LDK-910 ist auf einem Killi Holzstativ mit einem Vinten Kopf aufgebaut.
Das OCP wurde repariert und ist nun auch wieder funktionsfähig.

Projekte 2012

Hallo,
dieses Jahr stehen folgende Projekte an:

– BTS BCN-51 Wiederinbetriebnahme
– BTS LDK-910 bzw. LDK-9 Kamerazug Wiederinbetriebnahme

Die Bandmaschine von Bosch Fernsehanlagen (BTS) soll wieder in Betrieb genommen werden. Erste Tests wurden durchgeührt.
Das Bandlaufwerk funktioniert und der TBC konnte nach einem Spannungsproblem auch aktiviert werden. Nun gilt es einen funktionsfähigen Scanner in der Maschine zum laufen zu bekommen. Soll heißen, er muss eingemessen und abgeglichen werden.
Aktuell Meldet die Maschine Drum und Captan Error und der Motor der Drum läuft nicht korrekt. (Ist noch ohne Abgleich gelaufen)

Zweites Projekt ist eine LDK-910 mit der passenden CCU und OCP zu reaktivieren. Aktuell fehlt es noch am passenden Triax Kabel und einem Fischer – Damar-Hagen Adapter.

Es bleibt spannend. To be continued…

Ampex VPR-80 Wiederinbetriebnahme

Endlich ist es soweit.
Durch hilfsbereite Techniker erhielt ich das *ultra seltene* Ersatzteil um meine Ampex VPR-80 C-Maschine wieder in Betrieb nehmen zu können.
Vielen Dank! Ohne diese tollen Techniker wäre das alles garnicht möglich.

Hier ein Foto während die VPR-80 aufnimmt:
Wie man sieht, war dies ein “schneller” Aufbau, hier wird gerade eine Testaufnahme durchgeführt. Insgesamt 30 Minuten “Computer Man” Loop. Mit dem abgesetzten Sony Bedienpanel kann der Betacam SP Player BVW-65P sehr praktisch fernbedient werden. Verbindung findet er über das typische 9pin Kabel.

Dieser Videorecorder stammt aus dem Jahr 1986 und arbeitet nach dem Standard C.
Der C-Standard wurde von Sony und Ampex ins Leben gerufen und sollte Bosch “B-Standard” das Fürchten lehren. Geklappt hat dies nur in Amerika.

Nettes Feature der VPR-80:
Ein Kontrollmonitor (Lautsprecher) ist eingebaut, mit einer sogar recht “guten” Qualität.

Mehr kommt noch.

Betacam SP: Eject Button tauschen

An meiner einen BVW-65P ließ sich die Kassette nur durch starken Druck auf den Eject Knopf auswerfen.
Höchste Zeit diesen durch einen neuen auszutauschen.

Wie das geht wird hier kurz erklärt:

Maschine ausschalten, SV Board zur hälfte rausziehen.
Frontpanel ausklappen und rausziehen.

Danach muss das Jog/Shuttle abgeschraubt werden. (Der obere Knopf)
Dann kann man die Abdeckung des Frontpanel abnehmen.

Nun müssen noch zwei Schrauben und das Frontpanel Kabel abgezogen werden.
Danach kann das Frontpanel abgenommen werden.

Frontpanel umdrehen und die Platikabdeckung abschrauben.
Defekten Button auslöten und diesen ausbauen. Neuen in umgekehrter Reihnefolge einbauen.

Nachdem alles wieder zusammen gebaut wurde, kann getestet werden.
Geht alles? Gut.
Nein? Button will nicht? -> vielleicht ist ein Lötauge hopps gegangen, nochnmal nachschauen…